Auch wenn der Männerturnverein (MTV) nicht mehr an den Samichlaus glaubt, bleibt dieser mit dem jährlich stattfindenden Chlaushock in Erinnerung. In der Geschichtentruhe des STV Untersiggenthal findet man folgende Notiz: «Am 6. Dezember 1956 vergnügten sich im Weiler Tromsberg die Männerturner bei Wein und gebratenem Fuchs!» In späteren Jahren traf man sich im Bierkeller der Mehrzweckhalle Untersiggenthal. Traditionell mit Aargauer Braten, spendiert vom Metzgermeister Hans Höhn und seiner Frau Barbara. Der Förster Killer holte aus dem Siggenthaler Wald den schönsten Christbaum. Die Tische waren mit spanischen Nüssli, Mandarinen und Guetzli überhäuft. Legendär waren Reinhard Scherers selbst gebackene Zöpfli. Punkt Mitternacht stellten sich die besten Sänger um den Christbaum und sangen «Stille Nacht, heilige Nacht» − ein berührender Akt. Die Turnerfrauen waren damals, wie auch heute, wahre Künstlerinnen der Dessertvariationen. Viele Jahre stellte sich der leibhaftige Samichlaus ein und erzählte den Frauen von den Missetaten ihrer Männer.
Neuzeit mit Spaghetti-Plausch
Mit dem Bau der Sickinga-Halle war der MTV in der Neuzeit angekommen. Im grossräumigen Langeloo-Saal fand am 7. Dezember der Chlaushock 2024 statt. Doris Stucki, eine Frau von grosser Kreativität, schmückte die Tische und unterstrich damit das festliche, weihnachtliche Zusammensein der Turner und ihrer Partnerinnen. Was wäre ein Spaghetti-Plausch ohne die Saucen. Der Pascha-Partyservice hatte mit Napoli, Funghi, Arrabiatta, Bolognese, Pesto und Carbonara wieder einen Volltreffer gelandet. Nach der Besichtigung der Desserts − dies ein Meisterstück vor allem der Frauen − musste beim Spaghetti Essen strategisch vorgegangen werden, um freie Dessert-Kapazität zu reservieren. In angeregter Stimmung und bei regem Plätze Tauschen wurden neue Freundschaften geschlossen oder aufgefrischt. In zwei Jahren steht der 70. Chlaushock an – den schaffen wir auch noch.
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