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Stephan Fischer

Kantonalturnfest: Aktivturnverein kalt geduscht

Der Freitag war kein Glückstag für den Aktivturnverein am Kantonalturnfest 2022 in Wettingen. Bei garstigem Wetter bestritten die Turnerinnen und Turner den Vereinswettkampf und erzielten dabei 26,25 Punkte. Glücklich war, wer am Samstag bei strahlendem Sonnenschein turnen durfte. Dieses Jahr hatten wir leider Pech.

Aktivturnverein verstärkt durch die Rhönradriege.


Unter dem strömenden Regen hatten vor allem die Fachtest-Allround-Gruppe und die Leichtathleten zu leiden. Zwar gelangen vereinzelte Topergebnisse, als Ganzes mussten die hohen Erwartungen als Folge von Regen, Wind und Schlamm (und teilweise schlechten Anlagen) nach unten geschraubt werden. Unter diesen Bedingungen fielen die Leistungen gut aus. Der Einsatz war tadellos, während die Stimmung zwischen «Ist-doch-kein-Problem», Galgenhumor und «Muss-das-wirklich-sein?» schwankte.


Sprinter mit Topergebnis, Fachtest chancenlos

Just mit dem einsetzenden Regen absolvierten die Sprinterinnen und Sprinter die 80-Meter-Pendelstafette auf dem mit Löchern übersäten Acker. Mit der starken Note von 9,46 überraschten sie wohl nicht nur die Trainer. Gleichzeitig mühten sich die 22 Fachtestlerinnen und Fachtestler über den nassen Acker. 8,24 war nicht die Note, die man sich erhofft hatte. Mehr lag aber bei diesem Wetter fast nicht drin.


Technische Disziplinen litten

Im Weitsprung störte der Regen nur mittelmässig. Aylin Scherer (4,97 Meter), Dario Meloni (5,69) und Yannick Werder (5,61) zeigten die besten Sprünge und verhalfen der Riege zu einer guten Note (8,72). Auch im Kugelstossen wären die Weiten bei Sonnenschein sicher besser gewesen, aber mit 8,46 fiel die Note angesichts der Verhältnisse gut aus. Sehr gut die Weite von Yvonne Wild (9,30), die auch mit 44 Jahren noch tolle Weiten stösst.

Im Hochsprung störte der Regen dann doch sehr und drückte die Note auf 8,00. Trotzdem gab es auch hier Ausreisser nach oben mit Dario Meloni (pB mit 1,70 Meter egalisiert) und Irena Leupin (pB mit 1,30 Meter). Beim 800-Meter-Lauf bei Regen und Wind auf dem durchlöcherten Acker mit Höhenmetern waren die Läufer wirklich nicht beneiden. Beni Schärli (2:23,11 Minuten) und Markus Dasen (2:23,64) zeigten jedoch auch hier ihre Klasse und sorgten dafür, dass die Note (8,34) noch ansprechend ausfiel.


Geglückte Kooperationen

Beim Geräteturnen spielte das Wetter keine Rolle, die Hallen waren alle dicht. Zum ersten Mal an einem Turnfest konnten sich unsere Geräteturnerinnen zusammen mit jenen des DTV Obersiggenthal am Boden und an den Schaukelringen präsentieren. Die beiden Programme zählen dabei für beide Vereine (jeweils für die Anzahl Turnerinnen des jeweiligen Vereins). Mit 8,70 an den Schaukelringen und tollen 9,10 Punkten am Boden zeigten die vereinten Siggenthalerinnen, dass sich diese Kooperationen gelohnt hat. Man darf gespannt auf die Fortsetzung sein.


Rhönrad unterbewertet

Die zweite Kooperation fand vereinsintern statt. Eine Gruppe der Rhönradriege nahm erstmals zusammen mit dem Aktivturnverein am Vereinswettkampf teil. Mit vier WM-Teilnehmerinnen gespickt zeigte die Gruppe von Jacqueline Tschann ihr Können und steuerte mit 9,48 die höchste Note ans Vereinstotal bei. Dabei hätte diese Darbietung eine noch bessere Note verdient gehabt – die Wertungsrichter sahen dies offenbar anders.


Unter dem Strich dürfen wir mit den gezeigten Leistungen und dem Einsatz aller Beteiligten zufrieden sein – mit der Note hingegen nicht. Aber das Wetter und die teilweise ungenügenden Anlagen verunmöglichten eine bessere Note. Hoffen wir auf mehr Wetterglück im 2023!


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